23. Juni 2020 Thema: Ortsgestaltung Von SPD Westerkappeln
Jeder Haushalt soll in der nächsten fünf bis zehn Jahren die Möglichkeit bekommen, an das öffentliche Netz zur Trinkwasserversorgung angeschlossen zu werden. Diese Forderung ist für viele unserer Bürgerinnen und Bürger – insbesondere in den Außenbereichen – wichtig. Die Dürresommer der letzten Jahre führten dazu, dass der Grundwasserspiegel sinkt und Hausbrunnen nicht mehr genügend Wasser enthalten oder sogar austrocknen.
Große Teile Westerkappelns sind nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. In den Außenbereichen sind die Bürgerinnen und Bürger auf Hausbrunnen angewiesen. Doch oft erfüllt das Trinkwasser aus diesen Brunnen nicht (mehr) die Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Der Nitratgehalt ist zu hoch. Die Sommer der letzten beiden Jahre brachten ein zusätzliches Problem: Die Brunnen sind durch den gesunkenen Grundwasserspiegel ausgetrocknet bzw. trocken gefallen.
Ende der 1980er Jahre wurde der Ausbau der Wasserversorgung in den Außenbereichen vom Land Nordrhein-Westfalen großzügig gefördert. Die Nachbarkommunen stiegen in das Programm ein und sind heute im wahrsten Sinne des Wortes „bis zur letzten Milchkanne“ gut versorgt. In Westerkappeln gab es – aus heutiger Sicht unverständlich – Widerstände dagegen. Man lehnte den Ausbau des Trinkwasserversorgungsnetzes ab. So ist es schließlich zu erklären dass Westerkappeln mit einer Versorgungsdichte von nur 86% den vorletzten Platz im Kreis Tecklenburg belegt.
440 Häuser und Anwesen sind in den Außenbereichen Westerkappelns ohne Trinkwasseranschluss. Sinkende Grundwasserspiegel und eine zunehmende Verschlechterung der Grundwasserqualität erhöhen den Druck auf die Gemeinde, sich mit einem Erschließungsprogramm zu befassen. Im 21. Jahrhundert sollte jede Bürgerin und jeder Bürger Westerkappelns die Möglichkeit haben, sicher mit dem Lebensmittel Nummer eins versorgt zu werden.
Um alle Außenbereichen Westerkappelns mit Trinkwasserleitungen zu erschließen, müssen 80 km Leitungen verlegt werden. Das wird viele Millionen Euro kosten. Das bedeutet: Neue Ideen müssen her, um die Finanzierung sicherzustellen. Das ist nur über ein Programm zu leisten, das über mehrere Jahre läuft und dessen Kosten sich alle beteiligen, also die Anschlussnehmer (Bürgerinnen und Bürger), der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land (WTL), das Land Nordrhein-Westfalen und die Gemeinde. Für dieses völlig neue Modell werden wir uns einsetzen.